Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von Bettlerßleuß. Cap. CCXX.

 

Abbildung Bettlerßleuß
Bettlerßleuß ( CCCXXIX )
Abbildung: Seite 578

Deutsch: Spitzklette, gewöhnliche
English: Cocklebur
Francais: petite bardane
Francais: lampourde
Latein: Xanthium strumarium

Namen.

B
Ettlerßleuß würt von den Griechen Xanthion unnd Phasganon geheyssen / zu Latein Xanthium. Zu unnsern zeiten Lappa minor / unnd Lappa inversa. Ursachen haben wir im Lateinischen kreüterbuch angezeygt.

Gestalt.

   Bettlerßleuß hat einen stengel der ist eins elenbogens hoch / feyßt / ecket / unnd mit vilen tüpffelin besprengt. Seine bletter seind den Molten blettern ettwas gleich / und zerkerfft / am geschmack dem Gartenkressen änlich. Sein frucht ist rund / in der grösse einer Oliven / stachelecht wie ein Ygel / henckt sich an die kleyder. Die wurtzel ist rot und zasecht.

Statt seiner wachsung.

   Bettlerßleüß wechßt an feysten orten / in pfützen unn außgetrückneten lachen.

Zeit.

   Bettlerßleuß bringt jre frucht gegen dem Herbst / zu welcher zeit sie sol gesamlet werden.

Die natur und complexion.

   Bettlerßleuß ist warm und trucken / wie wir des haben ursachen angezeygt im Lateinischen kreüterbuch.

Krafft und würckung.

   Die frucht dises krauts / so sie noch nit gentzlich zeitig ist gesamlet / zerstossen / und in einem jrdischen gefäß behalten / darnach law wasser daran gegossen / unn das haupt damit bestrichen oder gewäschen / macht schön geel har. Ettlich brauchen wein darzu. Die frucht zerstossen und übergelegt / verzert die geschwulst.

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