Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von Baumwoll. Cap. CCXXI.

 

Abbildung Baumwoll
Baumwoll ( CCCXXX )
Abbildung: Seite 580

Deutsch: Baumwolle, krautige
English: Cotton, levant
English: Cotton, common
Francais: coton Bamieh
Latein: Gossypium herbaceum

Namen.

B
Aumwoll würdt vonn dem Plinio unnd andern Lateinischen Xylon unn Gossipium genent. In den Apotecken Cotum / Bombax / und Bombasum.

Gestalt.

   Baumwoll ist ein staud welcher bletter hat als die Weinreben / aber kleiner. Die blume seind geel / in der mitte aber purpurbraun / zu ringßumbher zerschnitten. Sein frucht ist gestalt wie ein bartende nuß / die voller woll ist / darauß man schöne weisse leinwant spinnet / wie dann sölches das gemäl klärlich anzeygt.

Statt seiner wachsung.

   Baumwoll wechßt in Egypten / in der Insel Creta / in Apulia / unnd Maltha. Jetzund pflantzt man diß gesteud auch in unserm Teütschen land inn ettlichen orten / wie andere frembde gewechß mehr.

Zeit.

   Diß böumlin ist allso fruchtbar / das von stund an so es groß genug würdt / welches ungevärlich in zweyen monaten geschicht / blumen und frucht bey einder hat / unnd hört sölchs zuthun nit auff / biß es von dem kalten winter verhindert würdt.

Die natur und complexion.

   Baumwoll ist warm und feücht / wie das Serapion bezeügt.

Die krafft und würckung.

   Der safft von den blettern heylet den bauchfluß der jungen kindern / unnd stillt derselbigen grimmen. Der samen ist gut zu dem husten / und andern gebresten der brust. Er mehret auch den mennlichen samen. Mit dem öl so auß dem samen gemacht würt / vertreibt man die roßmucken / und andere masen oder ungestalt des angesichts.

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