Speierling
( CCCXXVII )
Abbildung: Seite 575
Deutsch: Sperberbaum
Deutsch: Speierling
English: Tree, service
English: Apple, sorb
Francais: cormier (cultivé)
Francais: sorbier domestique
Latein: Sorbus domestica
Namen.
S
Peierling oder Sporöpffel werden von den Griechen Oa und Va genent / zu Latein Sorba / welcher nam in den Apotecken bliben ist. Seind aber Sporöpffel oder Sproröpffel geheyssen worden darumb / das sie gantz
sprör und
rauch machen im hals / so mans ißt.
Geschlecht.
Der Sporöpffel werden fürnemlich drey geschlecht gefunden. Eins / welches öpffel oder frücht gantz rund seind. Das ander geschlecht hat ein langlechte frucht / aller gestalt nach wie ein ey formiert. Das dritt hat ein frucht die ist gegen dem styl zugespitzt unnd oben breyt / wie ein byrn. Sölche nent man Spörbyrn / und ist hie abgemalet.
Gestalt.
Speierling ist ein hoher baum / mit einem auffrechten braunen stammen. Seine bletter wachsen an einem styl / der ist lang / in einer ordnung nach einander / allwegen zwey gegen einander / wie die flügel außgebreytet / anzusehen als wer
es nur ein blatt. Am öbersten teyl ist ein ungerads blatt. Die bletter aber seind langlecht / zu ringßumbher
zerkerfft / den Lorbeer blettern nit seer ungleich / doch kürtzer. Die blumen seind weiß / der Hopffen
blust gleich. Die frücht rund / langlecht / oder gestalt wie ein byrn / wie oben angezeygt. Die wurtzel steet nit tieff im erdtrich / ist aber dick / und verdirbt nit leichtlich.
Statt irer wachsung.
Spörbyrn wachsen gern an feüchten unn kalten orten / auch an den gebirgen.
Zeit.
Im
Herbstmonat erzeygen die Speierling jre frücht und byrn.
Die natur und complexion.
Die Spörbyrn ziehen zusamen / wie die Nespeln / seind aber nit so krefftig.
Krafft und würckung.
Die unzeitigen Sporöpffel zerschnitten und an der sonnen gedörrt gessen / stellen den
bauchfluß. Das meel von den Sporöpffeln in der speiß genossen / hat gleiche krafft. Die Spörbyrn
gesotten unnd getruncken / stellen den
bauchfluß. Man sol aber dise frucht nit zuvil brauchen in der speiß / sonder allein als ein artzney / dann wir sölcher nit als einer speiß / sonder als einer artzney
noturfftig seind.
gemeinem Peterlin (217)
Naterzünglin (219)