Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von gemeinem Peterlin. Cap. CCXVII.

 

Abbildung Gemein Petersilg
Gemein Petersilg ( CCCXXVI )
Abbildung: Seite 573

Deutsch: Petersilie, Garten-
English: Parsley
Francais: persil
Latein: Petroselinum crispum

Namen.

D
Er gemein Peterlin darvon wir hie handlen / würt auff Griechisch Oreoselinum und Petroselinon agrion geheyssen / zu Latein Apium montanum / und Petroselinum sylvestre. Die Apotecker habends Petroselinum on allen zusatz genennt / und der mehrer teyl derselbigen habends für das recht unnd Macedonisch Peterlin gebraucht unnd gehalten / wie wir sölchs im Latein haben gnugsam angezeygt.

Gestalt.

   Der gemein Peterlin hat ein einigen runden stengel / welcher auß einer zarten kleinen geelen wurtzel entspringt / derselbig bringt vil äst / die sich zu ringßumbher außbreyten / mit kleinen schweitzergrünen außgeschnittnen zerkerfften blettern geziert / welche dem Schirling kraut nit seer ungleich seind. Seine gekrönte blümlin seind weiß / wie an dem Schirling / doch kleiner unn zärter. Der sam ist langlecht / räß / zart / eins guten geruchs / dem welschen Kümmel gleich.

Statt seiner wachsung.

   Diser Peterlin wechßt in unsern landen nit von sich selbs / sonder muß in gärten gepflantzt werden. Aber an andern orten / darvon er erstlich in unser land gebracht ist worden / wechßt er von sich selbs auff den bergen und steynigen orten. Welchs zwar auch mit vilen andern kreütern gschicht / die anderßwo wild seind / bey uns aber nur heymisch und zam.

Zeit.

   Der gemein Peterlin blüet im Brachmonat und Hewmonat / unnd bringt alßdann auch seinen samen.

Die natur und complexion.

   Diser Peterlin ist warm im andern grad / und trucken im dritten.

Die krafft und würckung.

   Der samen und wurtzel des gemeinen Peterlins in wein gesotten unnd getruncken / treiben den harn. Diser gestalt gebraucht / bringen sie den frawen jhre zeit. Man braucht sie auch zu den artzneyen / so für das gifft gemacht und zubereytet werden. Deßgleichen zu denen so erwermen sollen / unn den harn treiben. In summa / diser Peterlin hat alle würckung unnd krafft so dem Eppich werden zugelegt / von welchem wir an seinem ort sagen wöllen. Es ist auch diser gemein Peterlin ein recht küchenkraut / dann Peterlin kraut und wurtzel würt in allen küchen zu der speiß gebraucht / und zwar nit unbillich / dann sie verhinderen die auffbläung des magens / fürdern die dewung / eröffnen das miltz / und die leber / zerteylen die grobe feüchte / unn haben andere würckung mehr / die wir im Capitel vom Eppich erzelen wöllen.

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