Speltz
( CLVII )
Abbildung: Seite 298
Deutsch: Spelz
Deutsch: Dinkel
English: Wheat, dinkel
English: Spelt
Francais: épeautre
Latein: Triticum spelta
Einkorn
( CLVIII )
Abbildung: Seite 299
Deutsch: Einkorn
English: Wheat, one-grained
Francais: petit épeautre
Latein: Triticum monococcum
Namen.
S
Peltz ist bey den Griechen Zeia / zu Latein Zea unnd Semen geheyssen. Zu unsern zeiten würt dise frucht Spelta genent. Ursachen sölcher namen haben wir in unserm Lateinischen kreüterbuch gnugsam angezeygt.
Geschlecht.
Diser frucht so wir Speltz heyssen seind zweyerley geschlecht. Eins würdt von den Griechen Dicoccos genent / darumb das gemeinlich zwey körnlin / als zween zwilling neben einander in einer täschen oder hülsen ingeschlossen seind. Und das würt fürnemlich Speltz oder Dinckel geheyssen. Das ander hat nur ein körnlin / und würdt an ettlichen orten Einkorn / an ettlichen aber Sant Peters korn genent.
Gestalt.
Das erst geschlecht Speltz genent ist mit dem halm / knöpffen unn ähern dem Weytzen gleich. Ein yede hülse oder
sprewer hat gemeinlich zwey körnlin / als zween zwilling neben einander jngeschlossen. Das ander / Einkorn geheyssen / ist mit helm und ähern kürtzer dann der Speltz / und bringt ein yedes kernlin sonderlich in seiner hülsen oder
sprewern verwaret. Die ähern haben zwo zeilen / und seind mit jren rauhen langen spitzlin der Gersten gantz gleich.
Statt irer wachsung.
Der Speltz wil ein gut gebawt erdtrich haben. Aber das Einkorn bedarff nit so gar eins guten und gedünchten ackers.
Zeit.
Speltz / wie die andern frücht / blüet im
Brachmonat umb Sant
Veits tag / und würt im
Hewmonat zeitig.
Die natur und complexion.
Speltz / sovil die werme und kelte betrifft / ist mittelmässig under dem Weytzen und der Gersten. Trücknet aber gar
senfft.
Die krafft und würckung.
Speltz neeret mehr dann die Gersten / minder aber dann der Weytzen. Und ist sein gantze würckung mittelmässig under beyden yetz genent. Das Dinckel meel in rotem wein
gesotten unnd warm übergelegt / ist gut denen so von einem scorpion gestochen seind / und denen so blut speien. Mit butter oder geyssem
unschlitt vermengt / dienet es wol zu dem husten. Ist auch dienstlich mit wein und
salpeter
gesotten zu den fliessenden geschwären des haubts / der brust / und weetagen des magens. In wein und essig
gesotten ist gedachtes meel gut zu allerley geschwulsten.
Rödte (107)
Grindkraut (109)