Rhurkraut
( CXXV )
Abbildung: Seite 240
Deutsch: Schimmelkraut, deutsches
Deutsch: Filzkraut, gewöhnliches
English: Cotton-rose
English: Cudweed, common
English: Cuddleweed
Francais: cotannière
Latein: Filago vulgaris
Namen.
R
Hurkraut hat seinen namen daher / das es seer gut unnd nützlich ist wider die roten
rhur. Auff Griechisch würt es Gnaphalium geheyssen / zu Latein aber Centunculum / oder Centuncularis
herba. Ursachen sölcher namen findt man in unserm Lateinischen kreüterbuch.
Geschlecht.
Des Rhurkrauts seind zweyerley geschlecht. Eins hat breytere unn weissere bletter dann das ander / welches geschlecht vil schmeler / und nit so gar weiß oder graw bletter bringt als das erst / hat auch seine bletter allein in der höhe. Doch dieweil der underscheyd diser beyder kreüter gering unn klein ist / haben wir beyderley geschlecht under einer formen und kreüter bildnuß begreiffen lassen.
Gestalt.
Rhurkraut hat gantz weißgrawe und weyche bletter / seer wollecht. Seine blumen seind etwas
geel / die wurtzel aber dünn und zasecht.
Statt irer wachsung.
Rhurkraut ist ein
gemein kraut / wechst gern an dürren orten / doch zu zeiten würt es auch in
feysten orten gefunden.
Zeit.
Blüet fürnemlich im
Brachmonat und
Hewmonat.
Die natur und complexion.
Rhurkraut zeücht zusamen / und trücknet auß.
Die krafft und würckung.
Die bletter von dem Rhurkraut in rawhem wein jngenommen und getruncken / heylen die roten
rhur / den
bauchfluß / unnd stellen der weiber kranckheyt. Seind auch treffenlich gut zu den allten und faulen schäden und geschwären / zerstossen darauff gelegt / oder gepulvert / und darinn gestrewet. Die allten haben sölch kraut für wollen gebraucht / und die bolster unn küssen mit außgefüllt.
Erdtpfrimmen (080)
Kartendistel (082)