Erdtpfrimmen
( CXXIIII )
Abbildung: Seite 238
Deutsch: Ginster, deutscher
English: Broom, German
Francais: genêt d'Allemagne
Latein: Genista germanica
Namen.
E
Rdtpfrimmen werden von ettlichen auch klein Streichblumen geheyssen. Man nent sie auch nit
unbillich stechend Ginst / umb der stechenden stengeln und bletter willen. Zu Latein würdt diß kraut Genistella / das ist / klein Ginst genent.
Gestalt.
Erdtpfrimme ist ein steüdlin nit über zwo
spannen hoch / mit stechenden stengeln / welche an der farb grün / und zum teyl rotlecht seind / mit kleinen blettlin / wie die Linsen / bekleydet. Seine blumen steen drauschlecht bey einander an einem yeden stengelin / erstlich als die ähern / seind an der farb
geel / und den Wicken oder Erbsen blumen nit ungleich. Dise werden zu kleinen
schäflin / darinn findt man runden
rotlechten samen. Die wurtzel ist lang und holtzecht.
Statt seiner wachsung.
Erdtpfrimmen wechst auff den dürren / sandigen / unn ungebawten feldern.
Zeit.
Im Meyen bringt die Erdtpfrimme jhre
geele blume / die werden im
Brachmonat zu kleinen
schäflin.
Die natur und complexion.
Erdtpfrimmen trücknen seer auß / doch on alle scherpffe / das zeygt klärlich an der geschmack / welcher bitter ist / und zusamen zeücht.
Die krafft und würckung.
Der sam widerstrebt den gifftigen thieren. Die bletter in wasser
gesotten unn getruncken / stellen der frawen kranckheyt / und den
bauchfluß. Und hat zwar die Erdtpfrimme fast einerley krafft und würckung mit dem kraut Roßzagel geheyssen.
Ginst (079)
Rhurkraut (081)