Ginst
( CXXIII )
Abbildung: Seite 236
Deutsch: Ginster, Besen-
Deutsch: Besenginster
English: Broom, common
English: Broom, scotch
Francais: genêt à balais
Latein: Cytius scoparius
Namen.
G
Inst oder Genist hat seinen namen her von dem Latein / dann von den allten ist sie Genista genent worden. Zu unsern zeiten würt sie inn den Apotecken Genesta und Genestra geheyssen / wie wir im Latein weitleüffiger haben angezeygt.
Gestalt.
Ginst ist ein staud mit grünen und rauhen stengeln / mit vilen zweigen / welche mit kleinen blettlin geziert seind. Seine blumen seind
geel / den Immen gantz angenem. So die blumen abfallen / wachsen die rauhe und harige
schäflin hernach / in welchen der sam beschlossen ist / den Wicken nit ungleich. Die wurtzel ist geelfarb.
Statt seiner wachsung.
Ginst wechst gern auff dürren sandigen orten / inn wälden / oder nit weit darvon.
Zeit.
Ginst blüet im
Brachmonat / und bringt folgends seine
schäflin / und darinn den samen.
Die natur und complexion.
Ginst ist warm und trucken im andern grad / welches sein geschmack / der do bitter ist / klärlich anzeygt.
Die krafft und würckung.
Der sam
purgiert fast wie die Nießwurtz / so desselbigen anderhalb
quintlin in hönigwasser nüchtern jngenommen unn getruncken werden. Darumb ist er zu unsern zeiten in einem grossen brauch wider das
Podagra / dann er treibt gewaltig auß durch den stulgang die groben und zähen feüchtigkeyten / die ein ursach seind des
Podagra. Der sam treibt auch den harn / und zermalt den stein in den nieren und in der blasen. Verzert die kröpff / unnd allerley geschwulst. Die äst sampt den blettern in essig etlich tag jngebeytzt und zerstossen / geben von sich einen safft / welcher so er biß auff drey
lot getruncken würt / bekompt er treffenlich wol denen so das hüfftwee haben. Ettlich aber
beytzen sie im meer oder gesaltzen wasser / und machen ein clystier darauß. Ginst mit
schmär gestossen / heyt den weetagen der
knüe.
Kerbelkraut (078)
Erdtpfrimmen (080)