Kerbelkraut
( CXXII )
Abbildung: Seite 235
Deutsch: Kerbel, echter
English: Chervil
Francais: cerfeuil
Latein: Anthriscus cerefolium
Namen.
K
Erbel oder Körffelkraut würdt Griechisch und Lateinisch Gingidium geheyssen. Die Apotecker aber nennen es Cerefolium / unn ist doch nit das Cherefolium darvon
Plinius schreibt / wie wir anderßwo sölchs haben gnugsam angezeygt.
Gestalt.
Das Kerbelkraut ist dem Teütschen Peterlin oder wilden Pasteney in der erst beynach gleich / aber zärter / kleiner / unn
zinnelechter
zerkerfft. Die wurtzel ist weiß unn bitter. Der stengel glatt / braun leibfarb / hol / mit vilen neben ästlin / die blüen weiß. Der sam ist langlecht / schmal und spitzig.
Statt seiner wachsung.
Kerbelkraut wechst allenthalben in gärten darinn es gepflantzt würt.
Zeit.
Es blüet am meysten im Meyen / und bringt folgends seinen samen.
Die natur und complexion.
Kerbelkraut hat kein offenbarliche werme / dann es auß warm und kalt vermischt ist. Trücknet aber im andern grad.
Die krafft und würckung.
Kerbelkraut dient wol in die küchen / dann es nützlich ist zu essen
row unnd
gesotten. Man mag auch das Kerbelkraut jnmachen unn zum täglichen brauch behalten. Es bekompt dem magen treffenlich wol. Treibt den harn. Kerbelkraut in wein
gesotten und getruncken / ist der blasen seer gut und bequemlich. Es leidet aber nit das mans lange zeit siede. Vorgemellter gestalt und massen genützt / bringt es den frawen jhre
blödigkeyt. Das Kerbelkraut dieweil es bitter ist unnd zusamen zeücht / ist mehr ein artzney dann ein speiß.
Rüeben (077)
Ginst (079)