Braunwurtz
( CVIII )
Abbildung: Seite 213
Deutsch: Braunwurz, Wasser-
English: Figwort, water
English: Betony, water
Francais: herbe aux écrouelles
Francais: scrofulaire noueuse
Latein: Scrophularia auriculata
Namen.
B
Raunwurtz würt sunst auch Sauwurtz / und groß Feigwartzenkraut geheyssen. Auff Griechisch würt sie Galeopsis genent / zu Latein Urtica labeo. In Apotecken heyßt mans Scrophulariam maiorem / Ficariam / und Castrangulam. Ursach sölcher namen haben wir zum theyl in unnserm Lateinischen kreüterbuch erzelet.
Gestalt.
Die Braunwurtz ist mit seinem stengel und blettern der Nessel nit ungleich / doch seind die bletter ettwas gletter / und eins starcken geruchs / in sonderheyt so mans zerreibt. Die stengel tragen jhre kleine braune blümlin am gipffel / wie die hole schnecken heüßlin / oder helm / die werden zu runden gespitzten köpflin / voller samen. Die wurtzel ist weiß / mit vilen
knoden und zincken.
Statt seiner wachsung.
Braunwurtz wechst gern hinder den zeünen / an alltem gemeür / unnd bey den wassern.
Zeit.
Braunwurtz blüet im
Brachmonat und
Hewmonat / zu welcher zeit man sie samlen mag.
Die natur und complexion.
Braunwurtz ist subtiler substantz / trücknet / zerteylt / macht dünn.
Die krafft und würckung.
Die bletter / safft / stengel und samen zerteylen allerley geschwulst / verzeren die herte kröpff / und
ormützel / so mans mit essig vermischt unnd zerstoßt / des tags zweymal
lawlecht übergelegt. Man mag auch gedachte bletter / stengel unn samen sieden / und die geschwulst darmit
bäen. Die bletter zerstossen unnd mit saltz übergelegt / heylen die faulen unnd umb sich fressende geschwär / unnd den krebs. Der safft von Braunwurtz vertreibt die röte des angesichts / auch deren so schier für außsetzig gehalten werden / so man das angesicht darmit wäscht. Das pulver von Braunwurtz heylet unnd trücknet die feigwartzen. Der sam auff ein
quintlin schwer jngenomen / tödtet und treibt auß die würm.
Süeßholtz (070)
Walstro (072)