Walstro
( CIX )
Abbildung: Seite 214
Deutsch: Labkraut, echtes
English: Bedstraw, Lady's
English: Bedstraw, yellow
Francais: caille-lait jaune
Latein: Galium verum
Namen.
W
Alstro würdt auch unser Frawen Weg oder Bettstro genent. Auff Griechisch und Lateinisch würt es Gallion / Galation / und Galeriu geheyssen / darumb das es die milch als ein
renne zusamen tringt.
Gestalt.
Walstro hat dünne runde und ebene stengelin / umb welche wachsen schmale spitzige blettlin als ein rädle zu ringßumbher gesetzt / von unden an biß oben auff / ye ein sternlin gleychßlang dem anderen / wie am Klebkraut. Bringt vil kleine /
geele / dicke und drauschlechte blümlin / deren vil bey einander wachsen / und seer wol und starck riechen. Die wurtzel ist seer zasecht / flecht sich / und kreücht hin und wider.
Statt seiner wachsung.
Walstro wechst auff den gebawten feldern / wisen / unnd in ettlichen feüchten graßgärten.
Zeit.
Blüet im
Brachmonat und
Hewmonat / am meysten und volkomlichsten.
Die natur und complexion.
Walstro ist trucken / und etwas scharpff.
Die krafft und würckung.
Die blumen von dem Walstro zerstossen und übergelegt / leschen den brant / unnd heylen was vom
fewr verseret ist. So mans in die nasen / zuvor zerknütschet / stoßt / stellen sie das bluten derselbigen. Sie stellen auch das blut so an andern orte des leibs herauß fleüßt. Sein auch gut den vermüte glidern / so mans mit rosenöl und wachs vermischt / unnd ein pflaster darauß macht. Darumb mag man wol den müden ein fußwasser auß gedachten blumen machen. Die wurtzel erregt lust zur unkeüscheyt.
Braunwurtz (071)
Poley (073)