Welsch Bonen ( CCCCIIII )
Abbildung: Seite 702 Deutsch: Bohne, Garten-
English: Bean, kidney
English: Bean, french
English: Bean, garden
Francais: haricot (commun)
Latein: Phaseolus vulgaris
Namen.
W
Elsch Bonen / oder Faselen / ist eben das gewechß so bey dem
Dioscoride Smilax cepaea / zu Latein Smilax hortensis genent würt.
Galenus /
Theophrastus / und ander mehr nennen sölch gewechß Dolichum.
Serapion und seine nachvolger / Faseolos oder Phasiolos. Ist in keinem brauch bey den Apoteckern.
Gestalt.
Die welschen Bonen wachsen hoch übersich / haben zarte stengel / flechten unn hencken sich zu ringß umb die stangen so darzu gesteckt seind / wie der Hopffen. Die bletter seind den Ephew blettern änlich / doch zärter und breyter / gemeinlich drey bletter creützweiß / als ein Kleeblat / auff einem styl. Zwüschen den Ephew blettern kommen die blumen herfür / auff zarten stylen / etlich weiß / etlich rotfarb. Auß den blumen wachsen seer lange schotten / wie an dem Foenograeco / aber vil breyter / lenger und grösser. Ein yede schott hat inn jhr frucht und körner / deren seind ettlich rot / ettlich leibfarb / mit schwartzen flecken besprengt / ettlich leberfarb / auch besprengt / ettlich schneeweiß / ettlich weißgraw / ettlich geel. Ein yede frucht vergleicht sich aller ding einem nieren.Statt irer wachsung.
Die welschen Bonen wachsen in den gärten / dahin sie gepflantzt werden. Wöllen in einem feyßten erdtrich / dahin stätige sonn kommen mag / auffgepflantzet werden.Zeit.
Die welschen Bonen seind ein recht summer gewechß / mögen aller ding keinen reiffen leiden. Darumb wo dise frucht gegem früling zu früe inn das erdtrich gelegt würt / und ein kalter reiff fellt / seind sie schon erfroren. Sie blüen im Hewmonat / und werden im Augstmonat und Herbst zeitig.Die natur und complexion.
Die welschen Bonen seind warm und feücht im ersten grad.Krafft und würckung.
Dise Bonen seind zu essen wie die Erbß / so man die schotten mit den körnern seudt. Sie treiben den harn / machen aber gantz schwer unnd unrüwig schläf. Sie neeren nit weniger dann die Erbß / machen auch keinen wind noch bläst. Sie geben von sich ein grobe narung / doch so man Senff darzu thut / nimpt er von jhnen vil böß / unnd schafft das sie dest weniger schaden. Dise Bonen gesotten und getruncken / bringen den frawen jhre zeit.

