Psilienkraut
( CCCCCIX )
Abbildung: Seite 876
Deutsch: Flohkraut
Deutsch: Wegerich, Floh-
English: Plantain, African
English: Fleaseed
English: Fleawort
English: Psyllium, black
Francais: herbe aux puces
Latein: Plantago afra
Namen.
P
Silienkraut würdt also genent von dem Griechischen namen / dann in derselbigen spraach ist es Psyllion geheyssen. Zu Latein
Herba pulicaris / das ist / Flöhkraut / darumb das sein sam den flöhen gantz änlich ist. Der Griechisch nam ist in den Apotecken bliben / dann in denselbigen würdt es Psyllium genent auff den heütigen tag.
Gestalt.
Psilienkraut hatt bletter dem kraut Kräenfuß geheyssen gleich / harig / aber lenger / unnd on zincken. Das ganz kraut wann es erstlich herfür kompt ist dem graß gleich. Sein stengel ist rund / harig / einer elen lang. Auff demselbigen gewint es geäherte langlechte köpfflin / die blüen
geel / wann sie zeitig werden findt man darinn den kleinen samen / den flöhen gantz und gar änlich. Die wurtzel ist schlecht / weiß / mit vilen
zaseln oder neben würtzelin.
Statt seiner wachsung.
Psilienkraut wechßt nit von jhm selbs in unnsern Teütschen landen / so vil
und mir bewüßt / sonder muß in den gärten
gezilet werden. Wohin es aber einmal gepflantzt würt / besampt es sich alle jar selbs / und ist darnach nit leichtlich
außzereuten.
Zeit.
Psilienkraut blüet den gantzen summer / unnd hangen seine blümlin an den langen köpfflin / welche sich einem hundßkopff vergleichen. Sein sam würdt im Herbst zeitig.
Die natur und complexion.
Der samen / welchen man fürnemlich in der artzney brauchen sol / ist kalt im andern grad / in der trückne aber und feüchte mittelmässig.
Krafft und würckung.
Der Psilien samen mit rosen öl oder essig
zerknütscht unnd übergelegt / bekompt wol dem schmertzen der
gleych / weetagen des haupts / unnd andern geschwulsten des leibs / in sonderheyt aber dem
rotlauff. Mit essig zerstossen und über die brüch der jungen kinder / auch über den nabel so zu ferr herauß geet gelegt / heylt er dieselbigen / und treibts hindersich. Mit schmaltz zerstossen / reyniget er die wunden. Der safft auß dem Psilienkraut getruckt mit hönig vermengt / unn in die fliessende ohren gethon / heylet dieselbigen. Man sagt / wann diß kraut dieweil es noch grün ist / in ein hauß getragen wird / so verhindert es das kein floh darinnen wachse. Diß kraut mit der wurtzel
gesotten und übergeschlagen / heylt den zwang.
Ye lenger ye lieber (341)
falschen Narden (343)