Klein Bathengel ( CCCCXCVIII )
Abbildung: Seite 858 Deutsch: Gamander, echter
English: Germander, wall
English: Germander, common
Francais: germandrée officinale
Francais: petit chêne
Latein: Teucrium chamaedrys
Klein Bathengel weible ( CCCCXCIX )
Abbildung: Seite 859 Deutsch: Gamander, Trauben-
English: Germander, cut-leaved
Francais: germandrée femelle
Latein: Teucrium botrys
Erdtweyrauch ( CCCCC )
Abbildung: Seite 860 Deutsch: Ehrenpreis, großer
English: Speedwell, large
English: Speedwell, heavenly blue
Francais: germandrée bâtarde
Latein: Veronica teucrium
Gamenderle ( CCCCCXI )
Abbildung: Seite 861 Deutsch: Ehrenpreis, Gamander-
English: Bird's eye
English: Speedwell, germander
Francais: véronique germandrée
Latein: Veronica chamaedrys
Namen.
C
Hamander nennen wir hie das geschlecht der kreüter / welchs von den Griechen Chamaedrys / unnd zu Latein Trixago geheyssen würdt. Der Griechisch name ist in den Apotecken bliben. Sonst nennt mans auch Querculam minorem / und Serratulam. Ursachen sölcher nemen findt man in unnserm Lateinischen Kreüterbuch angezeygt.
Geschlecht.
Des Chamanders seind fürnemlich vier geschlecht. Das erst haben wir klein Bathengel mennle genent / unnd ist das recht Chamaedrys / das sich gantz unnd gar auff die beschreibung der allten reimbt. Das ander geschlecht haben wir klein Bathengel weible geheyssen. Das dritt Erdtweyrauch. Das vierdt Gamenderlin oder Blawmenderlin. Dise vier gewechß seind one zweifel geschlecht des Chamanders. An dem ersten ist kein zweifel / dann es würdt in allen Apotecken darfür gebraucht. Das annder reucht seer wol / unnd ist auch ein recht Chamander / dann Plinius am ix. buch am x. cap. schreibt / das es einen guten geruch haben sol. Die letzsten zwey werden auch billich darunder gezogen / dieweil sie sich sonst under kein Capitel baß / dann eben under das gegenwertig / reimen wöllen.Gestalt.
Das erst geschlecht ist ein steudlin ungevärlich anderhalb spannen hoch / hat vil dünner rütlin mit jhren kleinen blettlin gezieret / ye zwey gegen einander zerkerfft / dem Eychen laub seer änlich / und am geschmack bitter. Gewindt braune blümlin in der höhe auff unnd auff / wie ein äher gestalt. So die abfallen / bringt es in den heüßlin kleinen runden schwartzen samen. Die wurtzel ist dünn / klein und weiß / kreucht und fladert hin unnd her im grund. Das ander geschlecht hat einen treffenlichen guten geruch / ist mit den blumen / welche auß den heüßlin wachsen / dem ersten gantz änlich. Die bletter seind auch dem Eychen laub gleich / aber kreützweiß zerhawen und zerspallten / und wie Wermut blettlin anzusehen / doch kleiner unnd schöner. Die wurtzel ist ettwas dicker / kreucht aber auch hinn und her mit jhren zaseln. Das dritt geschlecht ist ein seer lieblichs gewechß / hat einen stengel oder drey / die seind rund / harig / und ungevärlich spannen lang. Die blettlin an den stengeln seind ettwas lenger und spitziger dann der anndern geschlecht / doch auch zu ringßumbher zerkerfft wie ein säg. Es gewindt seine gantz schöne blawe holtselige geäherte blümlin nit am öbersten teyl oder gipffel der stengel / sonnder zu den seiten / wie das erst geschlecht. Die würtzelin seind zasecht und dünn. Das vierdt geschlecht und aller gemeinest / ist dem nechsten mit wurtzel / stengel / blettlin unnd blümlin seer gleich : doch seind die blettlin ettwas grösser unnd breyter / die blümlin seind nit gar blaw / noch geähert wie an dem dritten. Bringt seinen samen inn zweyen täschlin / gleich wie Eerenbreiß.Statt irer wachsung.
Das erst und aller beste Chamander geschlecht wechßt auff den bergen under den stauden / etwan an den steinigen rheynen / als umb Rotenburg am Necker auff dem alten Schloßberg / unnd an den rheynen neben dem Necker / do es mit hauffen gefunden würdt.Das ander wechßt gern an steinechten orten. Das dritt und vierdt in wisen und graßgärten allenthalben.