Stinckender Andorn
( CCCCXXXVIII )
Abbildung: Seite 759
Deutsch: Ziest, deutscher
English: Woundwort, downy
English: Stachys, German
Francais: épi fleuri
Latein: Stachys germanica
Namen.
S
Tinckender oder riechender Andorn / würdt von ettlichen auch feld Andorn geheyssen / auff Griechisch unn Lateinisch Stachys. Ursach sölchs namens haben wir in unserm Lateinischen kreüterbuch angezeygt.
Gestalt.
Stinckender Andorn hatt einen gantz rauhen / harechten / vierecketen stengel. Seine bletter seind gantz wollecht / grawlecht / oder weiß wie des Wullkrauts / zu ringßumbher
zerkerfft. Die blumen seind von farben braun / oder rotlecht / in heüßlin verschlossen. Der samen ist rund. Das gantz kraut ist eins starcken geruchs. Die wurtzel
geel und zasecht.
Statt seiner wachsung.
Riechender Andorn wechßt an ungebawten rauhen ortten / do die Distel und unkreüter gefunden werden.
Zeit.
Der riechend Andorn blüet im
Brachmonat und
Hewmonat.
Die natur und complexion.
Diß gewechß ist bitter und scharpff / darumb an der natur warm biß in dritten grad / und trucken.
Krafft und würckung.
Die bletter des riechenden Andorns
gesotten unnd getruncken / bringen den frawen jre zeit / unn treiben auß das
bürdlin. Es sollen sich aber die schwangern frawen vor disem kraut hüten. Hatt sonst alle würckung wie die andern Andorn / welche wir an seinem ort erzelet haben.
Meisterwurtz (293)
Rocken (295)