Braunellen
( CCCLII )
Abbildung: Seite 619
Deutsch: Braunelle, gewöhnliche
English: Heal-all
English: Self-heal
Francais: brunelle
Latein: Prunella vulgaris
Namen.
B
Raunell hat seinen namen daher / das diß kraut seer bewäret ist wider der
Breüne im mund. Würdt von ettlichen Gottheyl genent. In den Apotecken würt sie Prunella geheyssen. Wie aber sölchs kraut bey den alten sey genent worden / und ob es denselbigen bekant sey gewesen oder nit / ist mir noch nit bewüßt.
Gestalt.
Braunell hat einen vierecketen / feyßten / harigen stengel /
spannen hoch / und zu zeiten höher. Ire bletter seind den Basilgen blettern nit fast ungleich / doch lenger / und spitzig. Die blumen seind schön braun mit blawer farb vermengt /
geähert wie an der braune Betonick. Die wurtzel ist klein / mit vil
zaseln oder
fasen.
Statt seiner wachsung.
Die Braunell wechßt auff den
Weckholter bergen / graßwisen / unnd neben den äckern.
Zeit.
Braunell blüet im
Brachmonat unnd
Hewmonat fürnemlich / biß in den Herbst hinein.
Die natur und complexion.
Die Braunell trücknet seer / thut aber sölchs on offenbarliche grosse hitz.
Krafft und würckung.
Braunell ist ein wundtkraut / welchs genützt würt zu allerley verserung des leibs / sie sey innerlich oder eüsserlich. Darumm mag man die Braunellen in wein oder wasser sieden unnd trincken / so ein verwundung im leib ist. Aber die außwendige wunden / sie seind alt oder new / sollen mit disem wasser geseubert und gewäschen werden. Der Braunellen safft mit essig unnd rosenöl vermischt und über die stirn unnd schläff geschlagen / miltert den schmertzen des haupts. Diser safft heylet auch die mundfeule / und allerley verserung des hals / so er im mund gehalten / oder gegurgelt würt. Man mag auch die blumen unn das kraut mit einander in wein oder hönigwasser sieden / unn darnach gurgeln. Braunellen safft ist auch treffenlich gut zu der
Breüne / wie oben angezeygt.
Genserich (237)
Fünff fingerkraut (239)