Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von wildem Körbel. Cap. CXCIX.

 

Abbildung Wilder Körbel
Wilder Körbel ( CCXCVI )
Abbildung: Seite 526

Deutsch: Kerbel, Wiesen-
English: Parsley, cow
English: Parsnip, cow
Francais: cerfeuil sauvage
Latein: Anthriscus sylvestris

Namen.

W
Ilder Körbel oder Körffel würdt von den Griechen und Lateinischen Myrrhis genent. Zu unsern zeiten Cicutaria / darumm das er dem Wüterich / welcher Cicuta geheyssen ist / aller ding / außgenommen den geruch und geschmack / gleich ist.

Gestalt.

   Der wild Körbel ist mit den blettern dem Wutzerling oder Schirling gantz änlich. Sein stengel ist hol / unnd mit vilen rippen / oder holkälen underscheyden. Die gekrönte blumen seind weiß / der same spitzig. Die wurtzel ist lang / zart / rund / eins guten geschmacks / wie die geelen Rüben.

Statt seiner wachsung.

   Der wild Körbel wechßt von jhm selber in graßgärten / und auff den dürren wisen.

Zeit.

   Der wild Körbel blüet im Meyen / unnd seind zu derselbigen zeit die wisen gantz weiß von seiner blust.

Die natur und complexion.

   Der wild Körbel ist warm im andern grad / und einer subtilen substantz.

Krafft und würckung.

   Die wurtzel in wein gesotten unnd getruncken ist nützlich denen so von den gifftigen thiern Phalangia geheyssen / gebissen werden. Der gestalt gebraucht / bringt sie den frawen jhre zeit / und treibt auß das nachbürdlin. In einer fleyschbrüe gesotten / ist sie gut den schwindsüchtigen. Sie reyniget die brust unnd lungen vonn allem zähen schleim. Macht lustig zu essen. So mans drey tag inn wasser beytzt / unnd sich under dem angesicht darmit wäscht / heylet sie die geschwär desselbigen. In wein gesotten / unnd des tags zwey oder drey mal darvon getruncken / behütet unnd bewaret sie vor der Pestilentz.

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