Braun Weiderich
( CCLXXVII )
Abbildung: Seite 493
Deutsch: Weidenröschen, rauhhaariges
English: Codlins and Cream
English: Willowherb, great hairy
Francais: épilobe velu
Latein: Epilobium hirsutum
Geel Weiderich
( CCLXXVIII )
Abbildung: Seite 494
Deutsch: Felberich, Gold-
Deutsch: Gilbweiderich, gewöhnlicher
English: Loosestrife, yellow
Francais: corneille
Francais: chasse-bosse
Latein: Lysimachia vulgaris
Namen.
W
Eiderich würdt auff Griechisch und Lateinisch Lysimachium unn Lysimachia genent. Ettlich nennen diß kraut Salicariam. Hat seinen namen vom könig
Lysimacho überkommen. Ist den Apoteckern unbekant.
Geschlecht.
Des Weiderichs seind zwey geschlecht / eins mit goldgeelen blumen / würdt
derhalben
geel Weiderich genent. Das ander mit braunen blumen und Violen / braun Weiderich geheyssen. Under disen zweyen aber ist der
geel Weiderich der best in der artzney zu brauchen. Des braunen findt man auch zweyerley geschlecht / wie wir an einem andern ort wöllen anzeygen. Den underscheyd diser zweyer geschlecht / wöllen wir in jrer gestalt anzeygen.
Gestalt.
Der
geel Weiderich bringt stengel die seind zweyer elen hoch / ecket / unnd
rauch. Die bletter seind etwas breyter dann an dem braunen / gar nach dem laub der Schwalbenwurtz gleich / deren zu zeiten drey oder vier / auch zwey gegeneinander gesetzt seind / welche seer zusamen ziehen. Die blume seind
geel on allen geruch / wachsen am öbersten gipffel des stengels / darauß werden runde körnlin / als Coriander / die ziehen am geschmack zusamen. Die wurtzel fladert hin und wider / bringt vil schöner roter
schoß / darauß newe stengel werden. Der
braun Weiderich hat einen stengel der würt auch zweyer elen hoch / des bletter seind schmeler / spitziger unn schwertzer / dem Weiden laub gantz änlich. Bringt schöne braune blumen / wie die braunen Veiel. So dieselben abfallen / wachsen hernach lange rotlechte schotten. Die wurtzel ist zasecht.
Statt irer wachsung.
Weiderich wachsen beyde an wässerigen orten / auff den wassergestaden / do die Weiden steen.
Zeit.
Blüen im
Brachmonat und
Hewmonat / in sonderheyt der
geel Weiderich / der braun aber weret schier biß in den
Herbstmonat.
Die natur und complexion.
Beyde Weiderich / dieweil sie seer zusamen ziehen / trücknen sie auch on alles beissen.
Die krafft und würckung.
Der safft auß den blettern getruckt und getruncken / stellet das blutspeien / unn in einem clystier jngegeben / heylt er die roten
rhur. Deßgleichen thun auch die bletter in wein
gesotten unnd getruncken. Das kraut zerstossen unnd auff die
scham gelegt / oder ein woll in dem safft getunckt unnd in die weiblichen
scham gethon / stellet der frawen kranckheyt und flüß. Das kraut in die nasen gethon / stellet das bluten auß derselbigen. Auff die wunden gelegt / macht es das sie auffhören zu bluten. Ein
rauch von disem kraut gedörrt gemacht / vertreibt die natern und schlangen / tödtet auch die mucken und fliegen.
Meerhirß (186)
Katzenklee (188)