Eychbaum
( CXXIX )
Abbildung: Seite 247
Deutsch: Eiche, Sommer-
English: Oak, English
English: Oak, pedunculate
Francais: chêne pédonculé
Latein: Quercus robur
Namen.
E
Ychbaum würt auff Griechisch Drys / und Lateinisch Quercus geheyssen / welcher nam in den Apotecken bliben ist.
Gestalt.
Der Eychbaum ist zwar yederman bekant / und bedarff derhalb keins vleissigen abmalens. Ist aber ein hoher baum / mit einer groben / dicken unnd rauhen rinden unn stammen / mit vilen ästen / an welchen bletter wachsen die seind vilfeltig und tieff
zerkerfft / wie an dem kleinen Bathengelkraut. Bringt zweyerley frücht / eine an den blettern / welche würt zu Latein Galla genent / und auff Teütsch Gallöpffel / oder Eychöpffel / darumb das sie einem kleinen öpffelin gleich ist. Die ander zwüschen den blettern / Glandes zu Latein / auff Teütsch Eychel geheyssen. Diser baum bringt auch seinen mistel. Die wurtz breytet sich weit auß im erdtrich.
Statt seiner wachsung.
Der Eychbaum wechst allenthalben in unsern landen / fürnemlich in wälden / und andern orten mehr.
Zeit.
Diser baum grünet auch unnd schlecht auß im früling / doch seer langsam / wann die andern baum fast alle lengest verblüet haben.
Die natur und complexion.
Der Eychbaum trücknet auß / zeücht zusamen / gar nach mit einer mittelmässigen werme.
Die krafft und würckung.
Des Eychbaums bletter / fürnemlich aber das klein
subtil heütlin so zwüsche der rinden und dem stammen würt gefunden / unn das so zwüschen der eychelhülsen und seinem jnnern kern wechst / ziehen zusamen. Darumb so mans in wasser siedet unnd kocht / heylen sie die roten
rhur / unnd das blut speien / stellen den
bauchfluß / und der frawen kranckheyt. Heylen auch allerley wunden / so mans zerstoßt / und überlegt. Gleiche würckung haben auch die Eycheln / treiben den harn / doch so mans isset machen sie das haubtwee / und bläen seer. Seind aber nützlich für allerley gifft der gifftigen thiern. Die Eyche rinde mit milch
gesotten und getruncken / widersteet allerley gifft.
Row aber gestossen unnd übergelegt / lindern sie die überige hitz. Seind auch gut mit schweine gesaltzen schmaltz vermischt und übergelegt / zu den bösen
herten geschwulsten / unn allten schäden. Die Eychöpffel ziehen seer zusamen / und seind einer kalten und groben natur /
külen im andern grad / und trücknen im dritten. So man dise zerstoßt / unn überlegt / treibe sie hindersich allerley flüß / in sonderheyt die so in das zanfleysch oder auff das zäpfflin fallen / verhindern auch derhalben die mundfeüle. So man begert das die Eychöpffel wenig hindersich treiben unnd zusamen ziehen / sol mans in wasser sieden. So man aber will das sie krefftiglich hindersich treibe / in wein der do
rauch sey. Die Eychöpffel gebrent / stellen das blut. Sollen aber so lang in der kolen gelassen / biß sie glüend / unn darnach mit essig oder wein abgelescht werden. Eychöpffel
gesotten / unn in das wasser darinn sie
gesotten seind gesessen / verhindert den außgang der
muter / unnd der weiber
blödigkeyt. So mans in essig oder wasser beytzt / und das har darmit netzt / machen sie dasselbig schwartz. Seind auch nützlich den so die roten
rhur haben / in wein oder wasser
gesotten / und getruncken / oder aber zerstossen und übergeschlagen.
Zeiland (083)
Groß Schlangenkraut (085)