Maier
( XCVII )
Abbildung: Seite 195
Deutsch: Gänsefuß, vielsamiger
English: All-seed
Francais: ansérine graineuse
Latein: Chenopodium polyspermum
Namen.
M
Aier nach aller seiner art und natur / mag wol in unserm Teütschen land für das kraut gebraucht werden / das auff Griechisch unnd Lateinisch würdt Blitum genent / wie wir nach der leng sölchs in unserm Lateinischen kreüterbuch haben angezeygt.
Gestalt.
Maier wechst schnell in die höhe / hat bletter wie der Mangolt / doch kleiner / on alle scherpffe gar ungeschmack. Sein blümlin / die rotbraun seind / und der samen / seind gantz hauffecht zusamen getrungen / als die kleinen treüble / wie an der wilden Molten. Die wurtzel / welche nit eine allein / sonder vilfeltig zerteylt ist / steet
überzwerch und nit gerad im erdtrich.
Statt seiner wachsung.
Wiewol diß kraut fast an allen orten in unserm land gefunden würt / doch hat es auch dise art / wo es ein mal inn einen garten kompt / laßt sichs nit gern außreüten / sonder besamet sich selbs alle jar.
Zeit.
Maier blüet den gantzen summer / biß in Herbst hinein / zu welcher zeit es auch den samen am meysten bringt.
Die natur und complexion.
Maier ist gleich wie das Blitum feücht und kül im andern grad.
Die krafft und würckung.
Maier ist ein unschädlich kraut / mag mit andern kochkreütern in den küchen zur speiß bereyt werde. Lindert den stulgang / doch nit seer / neeret auch nit fast. Ist dem magen nit sonderlich nütz. Mag außwendig zu allerley weetagen des haubts so von hitz entsteen übergelegt werden / wie der Nachtschatt.
Wicken (061)
Steckrüeben (063)