Schwartz Andorn
( LXXXIIII )
Abbildung: Seite 176
Deutsch: Taubnessel, schwarze
Deutsch: Stinkandorn
Deutsch: Schwarznessel
English: Horehound, black
Francais: marrube noir
Latein: Ballota nigra
Namen.
D
En schwartzen Andorn / der allso vonn wegen seiner schwartzen stengel und bletter genent ist / heyßt man sonst Andorn das weible. Bey den Griechen würt er Ballote genent / zu Latein aber Marrubium nigrum / Marrubiastrum / unnd Prafium foetidum / umb seines starcken und stinckenden geschmacks willen.
Gestalt.
Der schwartz Andorn hat einen vierecketen stengel / schwartz unnd harig. Die bletter seind dem Marobel seer gleich / inn sonderheyt so sie zum ersten herfür kommen / doch grösser / mehr
zerkerfft / und etwas rund / harig / unnd underscheydlich vonn einander gesetzt / eins starcken geruchs. Die blumen steen umb den stengel ringßumbher als ein rädle / an der farb
purpurbraun.
Statt seiner wachsung.
Diß kraut wechst bey den wegen / allten gebeüwen / zeünen / kirchhöfen / und andern ungebawten orten.
Zeit.
Blüet im end des Brachmonats / und im anfang des Hewmonats.
Die natur und complexion.
Schwartz Andorn ist warm im andern grad volkommenlich / unnd trucken im dritten.
Die krafft und würckung.
Die bletter grün zerstossen unn übergelegt / seind gut denen so von einem wütenden hund gebissen werden. So mans aber in eyner heyssen äschen dörrt / unn alßdann mit hönig vermischt / heylen sie die unreynen geschwär. Die laug darinn schwartzer Andorn
gesotten / ist nützlich den grindigen außgebrochnen köpffen / damit gewäschen.
Brombeer (055)
Hanenfuß (057)