Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von Schmaltzblumen. Cap. CCCXXXVIII.

 

Abbildung Schmaltzblum
Schmaltzblum ( CCCCCIV )
Abbildung: Seite 867

Deutsch: Hahnenfuß, kriechender
English: Buttercup, creeping
Francais: renoncule rampante
Latein: Ranunculus repens

Namen.

S
Chmaltzblum oder Goldtblum würt von den Griechen und Lateinischen Chrysanthemum geheyssen. Ist also genennt worden von seinen blumen her / die do goldtgeel seind / glitzend / und wann sie mit den fingern zeriben werden / lassen sie ein feyßte von jnen.

Gestalt.

   Schmaltzblum ist ein zart kraut / doch schier gestaltet wie ein staud. Seine stengel seind glatt / unnd die bletter vilfeltig zerschnitten / wie der Hanenfuß. Die blumen am gipffel der stengel seind goldtgeel / glitzend / unnd rund / wie ein aug. Die wurtzel ist zusamen gesetzt auß vilen kleinen geelen würtzelin.

Statt seiner wachsung.

   Goldtblum wechßt gern in den feüchten wisen / und andern wässerigen orten : dann wo diß kraut wechßt / da würdt man gewißlich wasser finden / so man anderst dasselbig durch das graben ist vleissig suchen.

Zeit.

   Diß kraut blüet im Meyen / und gleissen darvon die wisen / unn anderer feüchte stett / daran es gern / wie angezeygt / wechßt.

Die natur und complexion.

   Diß kraut ist warm und trucken aller gestalt wie das Rindßaug.

Krafft und würckung.

   Die Goldtblum gesotten / und nach dem bad / darinn einer ein gute weil verharret hatt / getruncken / heylt die geelsucht. Sie treibt auch den stein der blasen. Die blumen mit wachß vermengt / ein pflaster darauß gemacht unn übergelegt / verzeren und zerteylen allerley geschwulst.

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