Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von Harthaw. Cap. XXIIII.

 

Abbildung Harthaw
Harthaw ( XLI )
Abbildung: Seite 102

Deutsch: Hartheu, raues
Deutsch: Johanniskraut, behaartes
English: Wort, St. John's, hairy
Francais: millepertuis velu
Latein: Hypericum hirsutum

Namen.

H
Arthaw würt in Griechischer und Lateinischer spraach genent Ascyron / hat in den Apotecken keinen brauch.

Gestalt.

   Harthaw ist dem Sant Johanßkraut nit ungleich / doch grösser an den ästen / und blettern / die stengel seind purpur oder braunrot geferbt / die blumen geel / der same ist gleich dem Sant Johanßkraut / am geruch aber wie der hartz / und so man jhn mit den fingern zerreibt / gibt er von sich einen braunroten safft.

Statt seiner wachsung.

   Harthaw wechst gern am rauhen ungebawten orten.

Zeit.

   Harthaw blüet im Hewmonat und Augstmonat.

Die natur und complexion.

   Diß kraut ist subtiler substantz / wermet und trücknet.

Die krafft und würckung.

   Harthaw samen zweyer quintlin schwer in honig wasser gesotten und getruncken / stillet den weetagen der hüfften / unnd treibt auß die cholerische überflüssigkeit. Man muß aber sölchs offt und so lang thun / biß die krancken genesen. Harthaw leschet und heylet den brandt zerstossen / unnd darüber geschlagen. Die bletter in wein gesotten / und mit dem selbigen die wunden gewäschen heylen krefftiglich.

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