Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von S. Jacobs blum. Cap. CCLXXXIII.

 

Abbildung S. Jacobs blum
S. Jacobs blum ( CCCCXXV )
Abbildung: Seite 736

Deutsch: Kreuzkraut, Jakobs-
Deutsch: Greiskraut, Jakobs-
English: St. Jacob's Herb
English: Ragwort, common
Francais: herbe de St. Jacques
Latein: Senecio jacobaea

Namen.

S
Ant Jacobs blum nent man diß kraut darumb / das umb S. Jacobs tag in der besten blust gefunden würdt. Ob aber sölchs gewechß den alten sey bekant gewesen / kan ich diser zeit nit wissen.

Gestalt.

   S. Jacobs blum ist ein kraut mit einem langen braunen stengel wie des Beyfuß / die haben vil holkelen / und seind mit vilen neben ästlin besetzt. Im ersten jar stoßt sie keinen stengel. Die bletter seind zerspallten und vilfeltig außgeschnitten / wie an dem zamen weissen Senff / oder Creützwurtz. Auff den ästlin wachsen vil geeler gestirnter blumen / wie der Chamillen / die werden nach der zeitigung zu grawem wollechten samen / fliegen darvon / wie an der Creützwurtz. Die wurtzel ist weiß und zasecht / wie der Wegerich kreüter.

Statt seiner wachsung.

   S. Jacobs blum wechßt allenthalben an den rheynen der äckern / bey den wasser gestaden / und auff ungebawten sandigen und herten orten.

Zeit.

   Diß gewechß blüet im Hewmonat unnd Augstmonat / aber am lustigsten umb S. Jacobs tag / wie vormals angezeygt ist.

Die natur und complexion.

   S. Jacobs blum oder kraut ist warmer und truckner natur / wie sölchs der geschmack desselbigen / welcher bitter ist unn zusamen zeücht / klärlich außweißt.

Krafft und würckung.

   Diß kraut mit seinen geelen blumen würdt gebraucht zur heylung der wunden / und alten schäden / deßgleichen zu den fisteln / dann es verhinderts das sie nit weiter umb sich fressen. Man mag aber das kraut grün zerstossen und überlegen / oder aber gedörrt vorhin zu pulver stossen / und in die wunden und schäden strewen. Darumb dieweil es ein wundkraut ist / sollens die wundärtzt hoch in eeren haben.

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