Walwurtz
( CCCXCVII )
Abbildung: Seite 691
Deutsch: Wallwurz
Deutsch: Beinwell, gewöhnlicher
English: Boneset
English: Comfrey
Francais: consoude officinale
Latein: Symphytum officinale
Namen.
W
Alwurtz nent man auch Schwartzwurtz / Schmerwurtz / und Beinwellen. In Griechischer spraach würdt sie Symphyton / und Symphyton mega genent. Zu Latein Symphyton und Solidago. In den Apotecken würt sie Consolida maior geheyssen. Hat alle jhr namen von jrer tugent unn würckung / so sie hat in heylung der wunden und geschwären überkommen.
Geschlecht.
Der Walwurtz seind zweyerley geschlecht / mennle und weible. Das mennle hat braune / das weible aber bleych weißgeel blumen. Haben sonst gar keinen underscheyd / darumb wir beyde geschlecht under einer figur begriffen haben.
Gestalt.
Walwurtz hat einen stengel der ist elen lang / unnd
ettwan auch lenger / seer harig unnd
rauch / inwendig hol / ecket / mit vilen zweiglin / die seind mit
rauhen / langen / unnd schmalen blettern bekleydet / wie die
welschen Ochsenzungen. Die blumen werden runde hole schellen / ettlich bleych weiß geelferbig / wie vormals angezeygt / ettlich braun. So dise abfallen findt man den samen inn grünen heüßlin. Die wurtzel ist außwendig schwartz / inwendig aber gar weiß glatt / leymecht und schlupfferig.
Statt irer wachsung.
Walwurtz wechßt gern in feüchten awen / an wasser gestaden / würdt auch in den gärten
gezilet / in sonderheyt das mennle / dann das weible ist gemeiner.
Zeit.
Walwurtz blüet fürnemlich im
Brachmonat und
Hewmonat.
Die natur und complexion.
Die Walwurtz wermet unnd trücknet im andern grad / zeücht auch seer zusamen.
Krafft und würckung.
Die wurtzel geseubert in wein oder wasser
gesotten und getruncken / ist nützlich denen so blut außspeien / unn inwendig gebrochen seind. Sie ist auch treffenlich gut zu allen wunden / dann sie seer heylsam ist. Ein pflaster darauß gemacht und über die frischen wunden gelegt / hefftet dieselbigen zusamen. Wann sie bey fleysch
gesotten würt / wachsen die stück widerumb zusamen / wie
Dioscorides schreibt. Dise wurtzel mit Creützwurtz bletter zerstossen und übergelegt / leschet die hitz des affters. Walwurtzel in wein
gesotten / stellt die roten
rhur / und der weiber kranckheyt. Reynigt auch die brust unn lungen von dem eyter. Dise wurtzel zerstossen und übergelegt / heylet die brüch. In summa / Walwurtz ist nützlich zu allerley wunden und beinbrüchen / darumb sie bey den wundärtzten in grossen ehren sol gehalten werden.
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