Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von Teuffelßmilch. Cap. CCXXX.

 

Abbildung Teuffelßmilch
Teuffelßmilch ( CCCXLII )
Abbildung: Seite 601

Deutsch: Wolfsmilch, Garten-
English: Spurge, petty
Francais: réveille-matin des vignes
Latein: Euphorbia peplus

Namen.

T
Euffelßmilch würdt in Griechischer und Lateinischer spraach Peplos genent. Von den gemeinen kreütlern und in den Apotecken Esula rotunda.

Gestalt.

   Teuffelßmilch ist ein steudlin voller weisser milch / gestalt als ein kleins böumlin / anderhalb spannen lang ungevärlich / mit vilen zincklin / die seind bekleydet mit seer kleinen blettlin / unn vergleichen sich den Rauten oder Quendel blettern. Sein sämlin / welches klein / rund / und kleiner ist dann des weissen Magen / ist in kleine dreyfaltigen schöttlin verschlossen / wie der Wolffsmilch. Die wurtzel ist lang / geel / mit ettlichen zaseln.

Statt seiner wachsung.

   Teuffelßmilch wechßt gemeinlich auff den stupffeläckern / in den kraut und weingärten.

Zeit.

   Teuffelßmilch sol in der Ernd / und gegen dem Herbst gesamlet / unnd am schatten getrücknet werden.

Die natur und complexion.

   Die Teuffelßmilch ist / wie andere Wolffsmilch / im vierdten grad warm.

Krafft und würckung.

   Die wurtzel an der Teuffelßmilch hat keinen gebrauch in der artzney. Man gebraucht sich aber des krauts unn des samens. Das kraut mit der speiß vermischt / erweycht den bauch. Der same in Meth jngenommen unn getruncken / treibt auß durch den stulgang die gallen unn zähe feüchtigkeyt / Phlegma genent. Das kraut macht man in ein saltz brüe jn / so zerteylet es die bläst in dem miltz / in den därmen / und in der mutter. Die milch purgiert auch wie der anderen kreüter so Wolffsmilch genent werden.

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