Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von geelem ölmagen. Cap. CXCVII.

 

Abbildung Geel ölmagen
Geel ölmagen ( CCXCIIII )
Abbildung: Seite 521

Deutsch: Hornmohn, gelber
English: Horned-poppy, yellow
Francais: pavot cornu
Latein: Glaucium flavum

Namen.

D
Er geel ölmag würdt von den Griechen Mecon ceratitis geheyssen / zu Latein Papaver cornutu / welcher name ist in ettlichen Apotecken bliben. Ist aber von uns geeler ölmag genent worden darumb / das er ein schöne hüpsche geele blumen hat.

Gestalt.

   Der geel ölmag hat äschenfarbe bletter / rauch / schier dem Wollkraut gleich / zu ringßumbher wie die Klapperrosen zerkerfft. Sein stengel ist auch harig wie an den Klapperrosen. Die blumen hüpsch geel. So dieselbigen abfallen / kompt hernach sein frucht / die ist krumm jngebogen als ein horn / nit seer ungleich der frucht so das Foenumgraecu bringt. In gedachter frucht würt verschlossen der sam / welcher seer klein / und schwartz ist. Die wurtzel ist dick und schwartz.

Statt seiner wachsung.

   Der geel ölmag / wie sölchs Dioscorides anzeygt / wechßt an den orten so am meer gelegen / und rauch seind. Würt nit an allen orten gefunden / muß in gärten gepflantzt werden.

Zeit.

   Der geel ölmag blüet im Brachmonat. Der sam aber würt umb die Ernd reiff und zeitig.

Die natur und complexion.

   Das diser geeler ölmag warm unn trucken sey / kan man auß dem geschmack und seinen würckungen wol abnemen.

Die krafft und würckung.

   Die wurtzel dises ölmagens in wasser gesotten biß das halb teyl jnseudt / unn getruncken / ist nützlich dem weetagen der hüfften / unnd zu den gebresten der leber / dann sie heylt dieselbigen. Die bletter und blumen seind gut zu den unreynen und bösen geschwären. Zu den reynen aber und geseuberten schäden und wunden sollen sie nit gebraucht werden / dann sie seubern zu seer / unnd verzeren das fleysch. Gedachte bletter unn blumen mit öl vermischt und angestrichen / nemen hinweg die rufen so ob den geschwären wachsen. Der same mit Meth getruncken / purgiert gantz senfft. Die bletter mit öl zerstossen und angestrichen / nemmen hinweg die fäl und tunckelheyt der augen der vierfüssigen thier.

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