Katzen Müntz
( CCXLIII )
Abbildung: Seite 439
Deutsch: Katzenminze, echte
English: Catnip
English: Catnep
English: Cat-mint
Francais: herbe aux chats
Latein: Nepeta cataria
Wilder Poley
( CCXLIIII )
Abbildung: Seite 440
Deutsch: Minze, Acker-
English: Mint, corn
Francais: menthe des champs
Latein: Mentha arvensis
Geele Müntz
( CCXLV )
Abbildung: Seite 441
Deutsch: Flohkraut, großes
English: Fleabane, greater
Francais: conyse des prés
Latein: Pulicaria dysenterica
Namen.
D
Ieweil diser Müntzen darvon wir
yetzund handlen dreyerley geschlecht seind / unnd ein yede jhren besondern namen hat / hab ich sie von den Griechischen unnd Lateinischen namen her / Calaminthen genent.
Geschlecht.
Der Calaminthen / wie
yetzund angezeygt / seind dreyerley geschlecht. Die erst würt Steinmüntz / darumb das sie gern an steynigen orten wechßt / genent / oder Katzenmüntz / das sich die katzen gern daran reiben. Die ander würt wilder Poley / oder Kornmüntz geheyssen. Ist der Apotecker fast aller
Calamentium / aber das recht Nepeta. Das dritt ist der Rosszmüntzen gleich / und würt genent
geele Müntz / von wegen seiner geelen blumen.
Gestalt.
Das erst geschlecht hat einen vierecketen rauhen stengel. Die bletter seind dem Basilien kraut ettwas änlich / weißlecht / zu ringßumbher
zerkerfft wie ein säg. Seine blume seind purpurfarb / doch etwas mit weiß besprengt. Die wurtzel ist gantz zasecht. Das ander ist mit dem stengel dem vorigen gleich / sonst mit
bletter unn blumen dem Poley änlich / doch seind die bletter vil grösser. Die wurtzel lang / und mit anhangenden
fasen. Das dritt hat auch einen harigen stengel / der Roßmüntz seer änlich / mit langen blettern. Ist grösser mit stengeln und ästen dann die vorigen zwey geschlecht / aber unkrefftiger. Seine blumen seind
geel / der gestalt nach seer gleich den blumen an Sant Jacobs kraut. Die wurtzel ist holtzecht und zasig.
Statt irer wachsung.
Das erst geschlecht wechßt gern an rauhen unnd steynigen orten / in sonderheyt auff den bergen. Das ander auff den heyden und äckern. Das dritt gemeinlich an wässerigen stetten / und zu zeiten hinder den zeünen.
Zeit.
Die Calaminthen blüen im
Brachmonat / fürnemlich aber im
Hewmonat.
Die natur und complexion.
Die Calaminthen seind warm unnd trucken fast im dritten grad / wie wir sölchs haben weitleüffiger im Latein angezeygt.
Die krafft und würckung.
Die bletter von den Calaminthen werden fürnemlich gebraucht / aber die wurtzel ist zu nichten nütz. Dieselbigen
gesotten und getruncken / oder zerstossen und übergelegt / seind nützlich denen so von natern und andern gifftigen thiern gebissen seind.
Gesotten und getruncken / treiben den harn / und bringen den frawen jre kranckheyt. In wein
gesotten und getruncken / widerston sie dem gifft. Seind auch nützlich diser gestalt gebraucht denen so die geelsucht haben. Mit hönig unnd saltz jngenommen / tödten sie die würm im leib. Deßgleichen thun sie auch so sie
row oder
gesotten werden zerstossen und übergelegt. Sie seind gut den außsetzigen gessen / so sie schotten darauff trincken. Die bletter zerstossen unn
über die
muter gelegt / bringen den frawen jre zeit. So mans anzündt oder understrewt / vertreiben sie die natern. In wein
gesotten / oder
row zerstossen unn übergelegt / machen sie die schwartzen wunden mal weiß / unn nemen hinweg die mäler am leib. Der safft von den blettern in die ohren gethon / tödt die würm darinn. Die bletter gedörrt zu pulver gestossen / unn in
Meth jngenommen / bringen den schweyß unn trücknen den leib auß. Die bletter in öl gsotten und außwendig angestrichen / seind gut für das schütten in den
febern. Der gestalt gebraucht unn übergelegt / seind sie treffenlich gut denen so das hüfftwee haben. Die Calaminthen seind nützlich denen so schwärlich athmen. Der safft stellt das bluten auß der nasen / in dieselbigen gethon.
Halßkraut (164)
Gersten (166)