Haselnuß
( CCXXIII )
Abbildung: Seite 406
Deutsch: Haselnuss
Deutsch: Hasel, gewöhnliche
English: Cob-nut
English: Hazelnut
English: Hazel
Francais: coudrier
Latein: Corylus avellana
Rotnuß
( CCXXIIII )
Abbildung: Seite 407
Deutsch: Hasel, grosse
Deutsch: Lambertsnuss
English: Filbert
Francais: noisetier franc
Latein: Corylus maxima
Namen.
D
Er staud do die Haselnuß an wachsen / heyst Corylus. Die nussen werden auff Griechisch Carya pontica / oder Leptocarya / zu Latein Auellanae nuces, Ponticae, Praenestinae unnd Heracleoticae genent.
Geschlecht.
Der Haselnuß seind zwey geschlecht / wild und zam. Die wilden nent man schecht Haselnuß / unnd seind derselbigen ettlich rund / ettlich lang. Die zamen heyßt man Rotnuß / unn Rhurnuß / darumb das sie die roten
rhur heylen sollen. Seind der gestalt nach fast einander gleich / wie das gemäl klärlich anzeygt.
Gestalt.
Die Haselstaud hat vil zweig und äst. Jre ruten seind nit seer lang / die bletter zu ringßumbher
zerkerfft / an eim ort schwartz / an dem andern grawlecht. Die rinde an dem stammen ist zart und
subtil / mit weissen flecken besprengt / das marck ist auch zart und
geel. Sie bringt auch jre katzen / Julos genent / die thun sich gegen dem früling auff / und so die bletter herfür stechen / fallen sie ab / unnd tringen darnach herfür die hülsen / darinn die Haselnuß wachsen.
Statt irer wachsung.
Die wild Haselnuß wachsen allenthalben in wälden / auff den bergen / unn inn hecken. Die zamen
zilet man in den gärten / wachsen aber gern in leymigen und feüchten orten.
Zeit.
Die Haselstauden bringen jhre kätzle oder dolden im winter / die thund sich aber gegen dem
Lentzen auff / gleich als jhre
blust. Im Herbst aber werden die nuß zeitig.
Die natur und complexion.
Die rinde / frucht / und der gantz staud ist warmer natur im ersten grad / und truckner im andern volkommen / oder im anfang des dritten / das kan man abnemen auß
Galeno / der schreibt das die Haselnuß mehr haben vonn der jrdischen oder kallten substantz dann die Welschennuß.
Die krafft und würckung.
Die Haselnuß seind krefftiger und stercker dann die Welschennuß / das zeygt an jhr substantz die etwas vester ist. Sie seind aber dem magen widerwertig / unn
hertdewig. Gebären vil
bläst und wind. Erwecken weetagen des haupts. Doch wann man die innern schelfen darvon thut / so werden sie leichter zu dewen / und stellen nit so seer. Haselnuß zerstossen und in hönig getruncken / seind
dienstlich dem langwirigen husten. Gebraten und mit ein wenig Pfeffer gessen verzerens die hauptflüß. Die gantzen Haselnuß zu äschen gebrent / und mit Bären schmaltz vermischt und das haupt mit gesalbt / machen das har widerumb wachsen. So einer Haselnuß zu morgens vor anderer speiß mit raute jnnimpt / dem mag kein gifft / noch gifftig thier denselben tag schaden. So sie mit feigen werden jngenommen / kommen sie zuhilff denen so vonn einem scorpion gestochen seind. Es sagen ettlich / so man die schelfen nemme und zu pulver stoß / mit öl vermeng / und an das vorder teyl des haupts salb / das sie den kindern die
grawen augen schwartz machen.
Wisenkümel (150)
Egelkraut (152)