Mystel
( CLXXXV )
Abbildung: Seite 341
Deutsch: Mistel
English: Mistletoe
Francais: gui
Latein: Viscum album
Namen.
M
Ystel / welchs man auch Affolter nent / würdt auff Griechisch Ixos / auff Lateinisch Viscum geheyssen.
Gestalt.
Mystel ist ein kraut mit vilen ästen außgebreyt wie ein klein beumlin /
zäch / allzeit bleychgrün / inwendig grün / und außwendig bleych / hat bletter wie der Buchßbaum / doch ettwas lenger / gewindt kleine blumen / seine frücht aber seind weisse runde beer / als die Erbsen.
Statt seiner wachsung.
Wechst auff den beumen / in sonderheyt aber auff den Eychen / unnd Birnbaumen.
Zeit.
Mystel sol im Herbst / so er beer gewindt / gesamlet werden.
Die natur und complexion.
Der Mystel wermet / und ist etwas mehr scharpff dann bitter.
Krafft und würckung.
Mystel mit hartz und sovil wachß vermischt unnd übergelegt /
zeitiget / verzert / weycht / und zeücht zusamen die
ohrmützel / unnd allerley geschwulst. Mit weyrauch vermischt / und auff allte geschwär gelegt / heylet sie. Er verzert und macht klein das miltz / mit
kalch vermischt. In summa / Mystel zeücht herauß allerley subtile und grobe feüchtigkeyt / zerteylt und verzert darnach dieselbigen.
groß Eppich (123)
Weydt (125)