Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von Saturon. Cap. CXIIII.

 

Abbildung Saturon
Saturon ( CLXX )
Abbildung: Seite 317

Deutsch: Bohnenkraut, Sommer-
Deutsch: Bohnenkraut, echtes
English: Savory, summer
Francais: sariette
Latein: Satureja hortensis

Namen.

S
Aturon hat sonst auch vil namen / dann er würt geheyssen Hünerfüll / Joseplin / Sergenkraut / zwibel oder garten Hysop / wiewol diser nam mehr den Ispen zugehört / wo man recht reden wolt. Dann zu Latein Hyssopus nichts anders ist dann Ispen / oder Hysopen. In Griechischer spraach würt Saturon Thymbra genent / in Lateinischer Thymbra oder Cunila sativa / und Satureia. Ursachen sölches namens haben wir im Lateinischen kreüterbuch angezeygt.

Gestalt.

   Saturon ist dem Thym oder Römischen Quendel seer gleich / doch grösser unn drausselechter / mit vilen zweiglin / wie ein holdselig hüpschs steüdlin oder beümlin. Seine bletter seind den Ispen blettern gleich / die blümle leibfarb / eins guten und angenemen geruchs. Die wurtzel ist zasecht.

Statt seiner wachsung.

   Saturon würt fast allenthalben in den gärten gezilet durch den samen / welcher sich dem Schelkraut samen vergleicht / ist aber an der farb grawer.

Zeit.

   Saturon blüet im Hewmonat / und bringt alßdann seinen samen nach abfallung der blümlin.

Die natur und complexion.

   Saturon ist warm und trucken im dritten grad.

Die krafft und würckung.

   Saturon ist gantz bequemlich zur speiß. Demnach ist er der armen leüt gewürtz bey fleysch und fischen gekocht. Bringt lust unn begird zu essen / dienet dem magen / fürdert die dewung / unn nimpt hinweg den unwillen. Saturon reytzt auch zur unkeüscheyt. Zu pulver gestossen und in wein jngenommen / heylet er allerley gebresten der lungen / brust / und blasen. Treibt den harn / und bringt den frawen jre zeit. Das kraut mit den blumen warm übergelegt / oder ein krentzlin darauß gemacht / und auffgesetzt / erweckt die so mit dem tieffen schlaff beladen seind. Sein safft mit rosenöl vermischt / und in die ohren gethon / benimpt den weetagen derselbigen. Mit weytzen meel vermengt unn übergelegt / ist er dienstlich dem hüfftwee. Das kraut in der speiß gebraucht / scherpfft das gesicht. In summa / Saturon vermag fast alles was der Quendel.

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