Erdnussen
( LXXII )
Abbildung: Seite 155
Deutsch: Erdeichel
Deutsch: Ackernuss
Deutsch: Platterbse, Knollen-
English: Pea, earth-nut
English: Earth-chestnut
English: Pea, tuberous
Francais: gland de terre
Francais: gesse tubéreuse
Latein: Lathyrus tuberosus
Namen.
E
Rdnussen werden auch genent Erckelen / Erdfeygen / und Erdmandel / darumb das an der wurtzel schwartze langlechte gewechß hangen / die sich den Haselnussen / oder zeitigen feygen / oder den mandlen vergleichen.
Gestalt.
Erdnuß hat zwey / drey oder vier ästlin unnd stenglin / zu zeiten auch mehr / die seind gantz klein und zart / gegen der erden rotlecht / oder braunfarb / wachsen nit hoch übersich / aber die weil sie auch jhre fäden haben / darmit sie sich anhencken / kreüchen sie mit hilff der selbigen übersich in die höhe. Die bletter vergleichen sich der gestalt nach den Rauten blettern / doch seind sie lenger / unnd
gantz grün. Die blumen rosenfarb / eins lieblichen geruchs / nit ungleich / der gestalt nach / der Wicken oder Erven blume. Nach den blumen gewindt sie
schäflin / darinn ist kleiner samen. Die wurtzel ist lang / unnd dünn / unnd wachsen daran kleine rüblin oder nüßlin / welch den kleinen
pirn gleich seind / erden farb / jnwendig weiß / eins süssen geschmacks / fast wie die Castanien.
Statt seiner wachsung.
Erdnuß wechst in dem
treyd / in sonderheyt in den Weytzen / Gersten / und
Spelten feldern / welche die
sew so sie darinn kommen / unnd dise nüßlin suchen / seer zerwülen / dann sie seind derselbigen artzney.
Zeit.
Blüet im
Brachmonat / zu welcher zeit man die liebliche wolriechende blümlin suchen soll.
Die natur und complexion.
Die Erdtnussen seind zimlich warm unnd trucken / das man leichtlich auß jrem süssen geschmack kan abnemen.
Die krafft und würckung.
Der oberst teyl an der wurtzel jngenomen / treibt auß die gallen / unnd kalte schleimige feüchte /
Phlegma genent / durch das würgen unnd speien. Der underst teyl aber / durch den stulgang. So sie aber gantz genommen würt / so treibt sie unden unn oben. Diser wurtzel safft ungevärlich biß auff den dritten teyl eins quintlins jngenommen und getruncken /
purgiert unden unn oben. Den safft muß man aber diser gestalt samlen. Die nüßlin oder würtzlin soll man stossen / und in ein becken voller wasser legen / unnd wol durcheinander rüren / unnd mit einer federn den safft so auff dem wasser schwimmet samlen / unnd trucken lassen werden / unnd brauchen. Man mag auch gedachten safft den wassersüchtigen jngeben. Die erfarnuß gibts auch zuerkennen / das dise nüßlin machen
unwillen / und begir zu speien.
Schwalbenwurtz (045)
Sternkraut (047)