Leonhart Fuchs Werner Waimann

Leonhart Fuchs: Das Kräuterbuch von 1543

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Von Knoblochkraut. Cap. XXXVI.

 

Abbildung Knoblochkraut
Knoblochkraut ( LVI )
Abbildung: Seite 129

Deutsch: Lauchhederich
Deutsch: Knoblauchsrauke
English: Mustard, garlic
English: Garlic, hedge
Francais: alliaire
Latein: Alliaria petiolata

Namen.

K
Noblochkraut würt zu Latein Alliaria genent / darumb das am geschmack dem knobloch gleich ist. Sonst nent manß auch Leuchel und Saßkraut.

Gestalt.

   Das kraut so es erstlich herfür kreücht / hat es runde bletter / dem Mertzen Uyelkraut änlich / doch breiter unn grösser. Wann sie aber elter werden / so gewinnesecken. Es schüst hoch übersich fast zweyer elen hoch / gewindt einen runden stengel / bletter fast als die Nessel / doch nit so tieff zerkerfft / unnd umb den styl vyl breyter / welche / so sie zerriben werden / eines Knobloch geschmack haben. Am gipffel der stengel / gewindt sie kleine weisse blümlin / darauß werden lange schötlin wie an der Schelwurtz / doch kleiner / in welchen ist schwartzer samen. Die wurtzel ist schlecht / dünn / holtzecht / eins gleichen geschmacks mit den blettern.

Statt seiner wachsung.

   Wechst gern auff ungebawten örtern / als bey den zeünen / mauren und an den reinen der feldern.

Zeit.

   Die bletter kreüchen am anfang des Lentzen / und im Mertzen herfür. Blüet aber im Meyen und Brachmonat / und bringt darnach den samen.

Die natur und complexion.

   Diß kraut wermet und trücknet.

Die krafft und würckung.

   Knoblauchkraut ist gantz dienstlich zu den grünen saltzen / dann es wermet / zerteilt / und macht subtil die groben und zähe feüchtigkeyten. Auß dem gestossenen samen ein pflaster gemacht / mit essig temperiert / und über die muter gelegt / weret das auffsteigen der selbigen / und bringt die weiber wider zu jnen selber / Hat fast einerley würckung wie der kreß.

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