Ammey
( XXXVIII )
Abbildung: Seite 97
Deutsch: Knorpelmöhre, große
English: Weed, false bishop's
Francais: ammi commun
Latein: Ammi majus
Namen.
D
As kraut so wir von seinem Griechischen unnd Lateinischen namen her Ammi / haben auff Teütsch genent Ammey / würt in den Apotecken Ameos geheyssen.
Gestalt.
Ammey hat einen runden unnd grünen stengel / mit vil kleinen zweigen unnd
schossen. Seine bletter seind lang / und ringßumbher
zerkerfft / am gipffel bringt es kleine gestirnete weisse blümlin / welche zusamen sich einem
schatthut vergleichen / darauß würdt ein kleines sämlin / das ist am geschmack zum theil scharpff / unnd zum theil auch bitter. Die wurtzel ist weiß / unnd hat vil kleine
zäserlin.
Statt seiner wachsung.
Das Ammey wechst vonn jhm selbs nit im Teütschen land. Aber so mans pflantzt und säht in gärten / kompt es gern / unnd
zeühet sich alle jar selbs durch den abgefallen samen widerumb.
Zeit.
Blüet im Augstmonat am meysten / unnd bringt darnach seinen samen / der in der artzney gebraucht würdt.
Die natur und complexion.
Der sam dises krauts ist warm und trucken / volkomenlich im dritten grad.
Die krafft und würckung.
Der sam vertreibt die
bläst unnd grimmen im leib. Treibt den harn / unnd bringt den frawen jhre
blödigkeyt / ist nützlich denen so vo einem gifftigen thier gebissen seind / wann man denselbigen mit wein
seüdt und darnach trinckt. Diser sam ist nützlich das man jhn mit den kleinen goldwürmlin / welche
Cantharides genent werden / vermische / dann er wendet jhren schaden / den sie sonst wo mans allein nimpt / mit sich bringen. Wann man disen samen mit hönig vermischt überstreicht / so verzert er das undergerunnen blut. Mit hartz vermengt und angezündt / oder auff ein glut gelegt / unnd von unden auff den dampff zu sich genomen / reyniget er die
muter. Man sagt auch wann die weiber / so sie mit den manne zuschaffen haben / daran schmecken / das sie destleichter empfangen.
Holder (020)
Aron (022)